Als
Rabaukowitsch vor einiger Zeit zum Probenähen ihres neuesten Schnittes "Wooldlöper" aufgerufen hatte, hätt ich auch gern mitgemacht. Mein Mann kommt beim Nähen noch immer ein wenig zu kurz und eben diese Weste hätte ihm gut gefallen!
Leider hatte ich bei diesen unglaublich vielen und tollen Bewerbungen kaum eine Chance und so machte ich mich selbst an die Arbeit, schließlich kenne ich die Maße meines lieben Mannes ja am besten ( bzw kann jederzeit nachmessen) :-D
Und so entstand, parallel zum Wooldlöper, mein eigener Westenschnitt und das Unikat für meinen Mann. Ganz klar hat mich der kurze Teaser zum Wooldlöper inspiriert und ich habe versucht, die grobe Aufteilung dessen, was ich beim Teaser sehen konnte, auch für meine Weste zu übernehmen, fand ich ja schick, was ich da gesehen habe ;-) aber das ist ja auch nicht verboten, ist ja nur für meinen Mann :-D
Als Grundmaterial diente mir ein schwerer Wollmantel vom Opa meines Mannes. Leider war es mir nicht möglich, den Mantel an sich an meinen Mann anzupassen, da die Statur von ihm und seinem Opa so gar nicht übereinstimmen. Und so hab ich ihn ganz mutig zerschnitten und damit auch upcycling betrieben.
Wäre doch viel zu schade, um so ein gutes Material!
Vor Kurzem bin ich auch an ein ganz lustiges Stöffchen gekommen, das ganz gut zu meinem "verrückten Professor " passt ;-). Mein Mann fand ihn auch lustig und so war ein Kombipartner schnell gefunden.
Dazu wählte ich noch einen schönen farblich passenden Breitcord für die Schultern und Reflektorpaspeln, um die Weste auch Draußen-tauglich zu machen. Dazu noch farblich passendes Bündchen und ich hatte meine Materialien zusammen. Dachte ich...
Zuerst erstellte ich die Skizze für die Weste, dann nahm ich Maß am Mann :-)
Nun ging es ans Zuschneiden.
Könnt ihr euch vorstellen, dass das Material eines ganzen Mantels nicht für eine Weste ausreicht?!?
Das hab ich leider merken müssen...egal wie ich die Schnittteile drehte und wandte, ich hab einfach nicht alle Teile unterbringen können...
Also hab ich kurzerhand das Rückenteil längs geteilt. Das Vorderteil hab ich im Brustbereich unterteilt. Der untere Teil sind nun Stücke, die die originalen Manteltaschen beinhalten - nur dass ich die Taschen quasi um 90 Grad gedreht habe. So greift man nun nicht mehr von oben rein, sondern seitlich. Ursprünglicher Plan für die Taschen war es eigentlich gewesen, sie als Nahttaschen zwischen die verschiedenen Stoffe unterzubringen. Aber nun find ich die Taschen so (wiederverwendet) viel besser! :-)
Nachdem ich also nicht genug vom Hauptstoff hatte für das Vorderteil, habe ich noch einen weiteren "wetterfesten" Stoff gebraucht. Wie gut, dass ich in meiner Walkbestellung für
Ylvi's Mantel, David's
Hose und dem "Draußenkind" für Nike noch einen weiteren Walk bestellt hatte und zwar in braun. Den konnte ich nun sehr gut dazu gebrauchen.
Die Schulterstücke aus Breitcord haben eine Verstärkung erhalten. Die war so auch im ursprünglichen Mantel und ich weiß gar nicht genau, um was es sich da genau handelt...aber ich wollte für die Schultern, die ja dem Regen ziemlich ausgesetzt sein können, eine Verstärkung haben...
Haha...erst hatte ich es ein bisschen gut mit der Verstärkung gemeint und schade, dass ich euch davon kein Bild zeigen kann, aber ich lag vor Lachen fast auf dem Boden :-D mein Mann sah schon sehr futuristisch aus mit seinen ausladenden abstehenden Schultern ;-) das hab ich dann geändert und jetzt sieht es glaub auch ganz gut aus, oder?!?
Die Reflektorpaspeln habe ich in der Längsunterteilung des Rückens und an den Schulterpassen eingebracht.
Die Unterteilung im Brustbereich hat eine türkise Paspel erhalten.
Das einzige, was ich wirklich schwer umzusetzen fand und immer noch finde, ist die Kapuze. Da fehlt mir einfach die Vorstellung davon, welche Maße benötigt werden. Ich hab von der Nackenmitte bis zur Stirn gemessen. Die untere Kantenlänge ist ja quasi gegeben durch die Länge des Ausschnitts. Dann noch was dazu für die Überlappung bzw den Riegel, um den Hals vor Wind und Wetter zu schützen.
So weit so gut. Nur wie breit muss ich die Kapuze zuschneiden? Wir müssen die Maße oben sein?!? Und wie bekommt man eine große Kapuze in Kopfnähe...
Haha, der erste Versuch war wirklich wirklich lustig anzusehen und mein Mann fühlte sich gleich als Jedi-Meister und verhielt sich auch nicht anders :-D
Nein, so ging das wirklich nicht. Ich hab nur leider wieder kein Foto vom "Vorher".
Also nochmal aufgetrennt und einiges aus der Kapuzenmitte rausgenommen.
Mit der Kapuze bin ich nun auch im noch nicht ganz so zufrieden. Ich glaube, der Breitcord in der Mitte raubt der Kapuze jeglichen Stand...oder aber ich hätte die Kapuze auch mit einem Bündchen einfassen sollen?!? Das kann ich noch machen, wenn es meinen Mann stört und er die Kapuze tatsächlich aufsetzt.
Oder sie wird einfach nicht benötigt... ;-)
So dürfte er die Kapuze aufsetzen...
...SO ! jedoch nicht! :-D
Innen habe ich die Weste nur mit einem einfarbigen dünnen hellblauen Jersey gefüttert. Nun hoff ich, dass sie meinem Mann gute Dienste leistet. Er hatte sie nun auch schon ein paar Mal draußen an und findet sie ganz gut :-)
Das macht mich schon stolz, wenn er meine genähten Sachen tatsächlich auch anzieht!
Bis auf die Kapuze find ich die Weste ganz gelungen. Ich finde, die Weste steht meinem Mann ganz hervorragend von den Farben.
Sportlich und ein a bissele lustig ;-)
Nun werd ich mir wohl ziemlich sicher kein Wooldlöper-Schnittmuster zulegen, da wir ja nun auch schon eine schicke Weste haben...
Aber alle, die jetzt Lust darauf bekommen haben, ihren Mann zu benähen, und aber keine Lust haben, sich ein SM selbst zu erarbeitne, denen kann ich nur empfehlen, mal bei
Rabaukowitsch vorbeizuschauen und sich inspirieren zu lassen! Es gibt wirklich tolle Probenähergebnisse.
Und wie benäht ihr so eure Männer? Lassen sie sich überhaupt benähen? :-)
Liebe Grüße,
Uli
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Stoffe: Wollmantel des Opas, Walk von
hier,
"science laboratory explosive" gekauft im
Schnitt: Eigenkreation aber inspiriert vom
Wooldlöper-Teaser